In den industrialiseren Ländern wandern unzählige Produkte tagtäglich in den Müll.Auch Gegenstände, an denen nicht viel kaputt ist. Die nach einer einfachen Reparatur problemlos weiter verwendet werden könnten. Leider ist das Reparieren bei den meisten Menschen aus der Mode gekommen oder es fehlt das notwendige Wissen, um die Produkte selbst zu reparieren. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Menschen mit grossem handwerklichem Geschick. Das Reparatur-Café versucht Leute zusammenzubringen, um die Nutzungsdauer von Produkten zu erhöhen.
Mit den Reparatur-Cafés wird ein Gegengewicht zur Wegwerfmentalität geschaffen. Die Reparatur und Langlebigkeit von Produkten soll ins Zentrum gerückt und die Konsumenten für das Reparieren begeistert werden. Leute mit Fachwissen geben ihre Erfahrungen und Tipps weiter und sorgen so für einen wertvollen praktischen Wissensaustausch. Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und werden nicht weggeworfen. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO2-Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling von Gebrauchsgegenständen wird CO2 freigesetzt.
Im Reparatur-Café lernen Menschen, Gegenstände auf andere Weise wahrzunehmen und sie neu wertzuschätzen. Das Reparatur-Café trägt zu einer Mentalitätsveränderung bei. Das ist dringend nötig, wenn Menschen für eine nachhaltige Gesellschaft eintreten sollen.
Im Mittelpunkt steht auch, dass die Reparatur-Café-Bewegung zeigen möchte, dass Reparieren Spass machen kann und oft relativ einfach ist.
Wir sind rund 19 Personen aus verschiedenen Berufen, die meisten mit handwerklicher und technischer Grundausbildung. Am schweizerischen Reparaturtag 2016 haben sich einige von uns zusammengetan und das erste Reparatur-Café in Stäfa durchgeführt. Danach waren alle so zufrieden, vielen Menschen in Stäfa einen Dienst erwiesen zu haben, dass wir beschlossen, weiter monatlich zu arbeiten und das Team weiter aufzubauen.
Zufriedene Kunden spenden einen Batzen in die Reparatur-Kasse. Damit können die meisten Ausgaben für Material und Werbung beglichen werden. Einmal im Jahr wird damit auch ein Essen mit allen Reparateuren finanziert. Gleichzeitig ist das Reparatur Café auf Spenden angewiesen.